Der Traumfänger

Ursprung und Mythologie des Traumfängers

Wenn man sich mit der Geschichte des Traumfängers befasst, stößt man auf die mythischen Legenden der indigenen Bevölkerung aus West- und Nordamerika, wie den Ojibwa oder den Sioux, bis hin zu den Azteken und Inuit.

Zum Beispiel erzählen die Ojibwa von der weisen, alten Spinnenfrau Asibikaashi, die sich um das gesamte Wohlergehen des Dorfes kümmerte. Jedesmal vor Anbruch der Morgendämmerung wob sie ein Netz, daß über das gesamte Dorf reichte. Darin blieb der Morgentau hängen und fing somit die ersten Sonnenstrahlen des Tages ein. Diese brachte sie dann zu den Müttern und Kindern, um deren Tag mit Freude und Kraft beginnen zu lassen. Als sich der Stamm immer weiter ausdehnte, und sie nicht mehr alle unter ein Netz vereinen konnte, bat sie die Stammesfrauen um Hilfe. So fingen diese an, ebenfalls Netze in Weidenringe zu weben und diese über den Betten ihrer Kinder zu befestigen um den Schutz aufrecht zu erhalten.

Die Lakota kennen wiederum Iktomi – der große Schwindler und Lehrer der Weisheit – der einem Stammesoberhaupt in einer Vision erschien, in Gestalt einer Spinne. Während er, in einer mystischen Sprache, über den Kreislauf des Lebens und die Wichtigkeit der guten Entscheidungen darin erzählte, formte er aus Weidenholz einen heiligen Kreis. Darin webte er ein Netz und befestigte Perlen, eine Adlerfeder und Rosshaar darin. Es gibt gute und schlechte Energien, Gedanken, Wege… deswegen ist die Aufgabe jedes Menschen, sich vor negativen Einflüssen zu schützen, sie verursachen sonst einen leidvollen Weg, spricht Iktomi weiter und lässt in der Mitte des Netzes ein Loch frei. Hier werden die schlechten Einflüsse abgeleitet, die guten Gedanken, Träume und Visionen werden im Netz aufgefangen und deinem Volk wird dadurch geholfen diese umzusetzen. So übergab er dem Häuptling den Heiligen Kreis und dieser brachte ihn zu seinem Volk.

Bedeutung der Traumfänger

So verschieden die Legenden sein mögen, der Kern bleibt immer gleich. Der Traumfänger ist ein mächtiges Schutzsymbol, der seinen Besitzer vor schlechten Einflüssen beschützt und die guten verstärkt. Der Kreis symbolisiert den Kreislauf des Lebens, sowie den Lauf der Sonne. Er ist ein heiliges Symbol und wird z.B. auch im Medizinrad verwendet. Traditionell wird er aus Weidenholz gefertigt, oft auch mit Leder oder Naturfaser umwickelt.

Das Netz ist ein Verweilort, der die gewünschte Energie einfangen soll. Auch bei den Perlen, die das Netz schmücken, gibt es verschiedene Auslegungen. Jede hat ihre Berechtigung, für mich persönlich ist die Verbindung der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft am stimmigsten.

Somit steht ein Stein, der durch Feuer entstanden ist, für dieses Element. Handelt es sich um einen Edelstein, hat er noch zusätzliche heilende Eigenschaften. Holzperlen oder andere Objekte daraus stehen für Erde und Stabilität. Wasser wird z.B. durch eine Muschel symbolisiert und Luft durch die Federn. Die Federn eines Adlers stehen für Weitblick, Mut und die männliche Energie. Eulenfedern für Weisheit, Intuition und die weibliche Energie. Eine Feder steht im allgemeinen auch für Kommunikation. Die Botschaft der Träume. 

In den schamanisch geprägten Kulturen wird der verwendete tierische Gegenstand wie Federn, Knochen, Sehnen, Haar, Leder oder Geweih gesegnet und somit überträgt sich die positive Eigenschaft des jeweiligen Tieres auf den Träger/Besitzer (Krafttier).

Träume

Seit jeher werden Träume als wichtige Botschaften verstanden. Wenn wir in die Traumwelt gleiten, wechseln wir in eine andere Dimension. Alles ist möglich.

Freud hat die psychologische Seite erforscht, das Unterbewusstsein. Jung als sein Schüler, ist später auch auf andere Themen gestossen, wie die Archetypen. Es gibt noch soviel mehr zu lernen, wenn wir offen sind und uns nicht nur von der Logik leiten lassen. 

Gib deine Träume nicht auf, sei ein Traumtänzer! Es hat einen Grund, warum Du immer daran denken musst und sogar davon träumst.